Dienstag, 15. April 2008

Pirat gegen Piraten?



Stellen Sie sich mal folgendes vor:

Am Anfang war BetaCrypt, ein wahrer Freifahrschein für Freunde des Schwarzsehens. Und Rupert - dem haben die Schwarzseher das Geld weggenommen. Denn die Lizenzen für Betacrypt waren fällig, ob zahlender Kunde oder nicht. Und diese Lizenzgebühr lief nicht in die Kasse von Rupert, sondern von Leo.

Dann war Rupert weg und Leo auch und es kommt die neue Welt von Nagravision. Was am Anfang gut funktioniert hat, wurde im letzten Jahr wiederum zum Piratenproblem von Premiere.

Jetzt verhandelt man in Amerika den Fall NDS gegen Nagravision, bezahlte Häcker sollen für Rupert das System geknackt haben.

Und jetzt dreht Rupert den Piratenspieß um: Sperrminorität bei Premiere (zumindest bald), Nagravision raus, NDS rein. Und NDS gehört zum Imperium von Herrn Murdoch. Wie ein Pirat entert der alte Mann den deutschen Markt, um mit eigenen Waffen gegen die Piraterie zu kämpfen - natürlich nicht uneigennützig. Stimmen die Abos nicht, kommen wenigstens Lizenzgebühren - wo er das wohl gelernt hat?

Dienstag, 8. April 2008

Deutsche Pay-Free-TV Premiere auf Cyberott


Cyberott enthüllt das neue Konzern-Logo von PremiereSat1

Während die Presse noch kontrovers über den Vorstoß von Konzernchef Michael Börnicke diskutiert, sind wir schon einen Schritt weiter. Aus Mitarbeiterkreisen von Premiere wurde uns eine Präsentationsvorlage zugespielt.

Die Vorlage enthält das hier abgebildete Logo, welches die Grundlage für das neue Gesicht des Konzerns sein könnte. Vermutlich handelt es sich aber nur um eine frühe Version, die zur Kennzeichnung der internen Arbeitspapiere dienen könnte.

Auf jeden Fall zeigt dies, dass die öffentliche Ankündigung mehr als nur eine fixe Idee ist. Über den Inhalt der Papiere ist uns nichts bekannt.

Montag, 7. April 2008

Spartenreport: OutPro ist draussen

Und das nächste aus - zu wenig Profis für einen Kanal. OutPro verlässt das digitale Basislager vor Erreichen des Spartengipfels.

Wie bei lettra haben rund 60 Mitarbeiter das Premium-Programm für Outdoor-Aktivitäten produziert. Aber die Rechnung ging auch hier nicht auf, und das nach nur 3 Monaten.

Was sind die Ursachen? Aus unserer Sicht 2 Komponenten:

Die Macher der Spartenangebote planen mit Mitarbeiterstäben, die selbst Sender mit analogen Reichweiten, wie zum Beispiel Tele zum Start nicht hatten. In Verbindung mit den hohen Verbreitungskosten, die im Verhältnis zur kapitalisierbaren Reichweite in keinem Verhältnis stehen, kann eigentlich kein Geschäftsmodell aufgehen.

Das werden die Herren sicherlich gerechnet und den Investoren mitgeteilt haben: Hier ist nicht mit kurzfristigen Erfolg zu rechnen! Anscheinend nicht laut genug, sonst würde man nicht kurzfristig handeln und gleich nach 3 Monaten die Finanzierung einstellen.

Kurzfristig in diesem Geschäft heißt 1 - 3 Jahre liebe Investoren. Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut.

Donnerstag, 3. April 2008

Spartenreport: Nachruf auf lettra

Noch einmal zum geniessen - Bücher zum Anschauen!



Es war ein Versuch, den Buchstaben und Büchern das bewegte Laufen zu lehren. Nicht in der gewohnten Form als Spiel- oder Fernsehfilm, sondern in einem Angebot der anderen Art. Nicht lesen, nicht hören, sondern über Bücher sprechen. Was im literarischen Quartett für eine überalterte Zielgruppe funktioniert hat, wollte Lettra für eine breite Zielgruppe in neuer Form präsentieren: Bücher und Autoren zum anfassen.

Gibt es zu wenig Leser in Deutschland? – Nein
Gibt es zu wenig Kulturinteressierte in Deutschland? – Nein
Gibt es keinen Markt für Bücher? – Nein

Was ist war dann das Problem? Aus unserer Sicht mangelndes Vertrauen von Kapital, öffentlicher Hand und Verbreitungs-Managern in die Kraft des geschriebenen Wortes. Eine, wie wir meinen, sehr kurzsichtige Betrachtungsweise.

Gerade die Öffentliche Hand sollte ein Interesse daran haben, dass Medienvielfalt nicht nur Erotik, Telefonspiele und massentaugliche Programme bedeutet. Hier klaffen Anspruch der Landesmedienanstalten und förderungswürdige Realität weit auseinander. Aber der geförderte Arbeitnehmer in Berlin ist wohl eher für den seichten Medien-Konsum geeignet.

Was die Investoren angeht, so ist Kultur in den Kreisen der Fonds und VCs eher ein Mittel zur Gewissenreinigung und Kundengewinnung – also Zuschussgeschäft.

Und die Kabelnetze – Musik ist dort anscheinend Kultur genug.

Also ist wohl kein Platz für ein kulturelles Zuschussgeschäft, dass gehobene Vielfalt bietet, die anscheinend keiner will?

Es ist Platz und wir bewundern den Mut – der Fall lettra hat Offen gelegt, wie es um die Wertschätzung der Medienkultur steht: Niveau sollen die kassieren, Rundfunkgebühren kassieren – dass muss doch wohl reichen!

Mittwoch, 2. April 2008

Nachtrag: Dont mess wid da Jesus

Eben noch gelobt - jetzt ist eine Rüge fällig. Bei allem spirituellen Rinderwahnsinn, den wir alle lustig finden - bei Engeln hört es auf! Aber aus Sicht der österreichischen Behörden weniger wegen der Engel, als wegen des kreativen Vorschlags. Wollte Horni doch die Schulmedizin durch Engelenergien ersetzen. Zu viel für die ansonsten freizügigen Austro-Medienwächter.

Dont mess wid da austrian Jesus ist hier der Tip - sonscht ische weg de Lizenz!

Montag, 31. März 2008

Der tasmanische Teufel

Ruppert Murdoch ist auf dem Weg zurück in den deutschen Markt, den er nach der Pleite der Kirch Pay-TV Sparte unfreiwillig und unter hohen Verlusten verlassen hat. Damals stellte ihn Harald Schmidt – selber noch unter der Fahne Kirchs segelnd – als tasmanischen Teufel der Öffentlichkeit vor.



Heute schleicht Ruppert sich zurück. Der Neustart erfolgt lautlos und erschließt sich allenfalls einer kleinen Interessensgruppe aus Medien, Film, Sport und Kommunikation. Unauffällig und mit Billigung von Aufsichtsbehörden und Kartellamt greift er sich Stück für Stück die Aktienmehrheit von Premiere.

Auch Fox, Murdochs Sendermarke, ist auf dem Weg nach Deutschland. Die Sendelizenz ist erteilt und die Einspeisung bei UnityMedia steht bevor. Interessant ist jedenfalls, dass Unitymedia Chef Pam Sanduh vorsichtshalber bekannt gibt, sich wieder um die Bundesligarechte zu bemühen, aber nur direkt von der Liga.

Und darauf lässt sich das Geschehen in den nächsten Wochen sicherlich konzentrieren: Welchen Einfluss hat der Einstieg bei Premiere auf die zentrale Vergabe der Fußballrechte? Wie verhalten sich die übrigen Mitbieter? Was macht das Kartellamt? Welche Schritte unternimmt die Liga?

Fest steht auf jeden fall, dass das Rennen noch nicht gemacht ist und der Markteintritt des tasmanischen Teufels noch einigen Marktteilnehmern Kopfschmerzen bereiten wird.

Donnerstag, 27. März 2008

Ingo Du musch Umsatz mache

Hornauer Rulez! Er ist wieder da - im TV und in der Presse. Auf der Mattscheibe erstaunlich kurzweilig und unterhaltsam, in der Berichterstattung unter Beschuss von Medienwächtern, Moralisten und Journalisten.

Telefonsex, Call-TV, Sekte und Guru-TV – wie passt das zusammen? Eben gar nicht – und das macht Kanal Telemedial heute so einzigartig und spannend. Wenn man sich die Entwicklung des Herrn mit den goldenen Haaren anschaut, so kann man eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Schaffenskraft und damit verbunden, die der Persönlichkeit nicht verneinen. Der Rambo der Telefonsexbranche wird spirituelles Medium im TV und kuriert sich dabei gleich selber.

Fangen wir mal bei BTV4U an. Wer an die Zeit dort zurückdenkt, der kann sich sicherlich an das legendärste Motivationsvideo seit Steve Ballmers Monkey Dance erinnern. Da heißt es „Ingo, Du musch Umsatz mache“, kein Wort von redaktioneller Sorgfalt und Informationsauftrag des Fernsehens – Money is it! Ein klare Botschaft. Ich sorge für Dich und Du verdienst mir das Geld. So weit, so gut, ein fairer Deal.



Bis es den Medienwächtern zu viel wurde mit dem direkten Eingriff des Gesellschafters in die redaktionelle Hoheit des Senders – spricht Umsatzoptimierung. Sie verwährten die Verlängerung der Lizenz.

Fortan beschäftigte sich Thomas G. mit der Kopie von Geschäftsmodellen (Call TV, Astro TV) und der Bewirtschaftung von gekaufter Airtime, z.B. auf dem DSF.

Unvergesslich bleibt die Geschichte der DSF-Geschäftsführer Hüther und Deisenberger auf dem persönlichen Weg zum Geldeintreiben bei Herrn Hornauer. Erst die anonyme Begegnung mit einem Boten auf der Autobahnraststätte, der Sie dann an einen unbekannten Ort führt - man spricht von verbundenen Augen. Und dann: Schuhe aus und auf Socken zum Meister den Scheck abholen. Besser kann man Abhängigkeit nicht inszenieren.

Und nun schließt sich der Kreis. Der Guru – die Nase voll von fremden Sendern, Konzepten und Sekten – erschafft sich seine eigene Bühne im Fernsehen. Eigenverantwortlich als Hauptperson, Moderator und Medium. Kein Medienwächter, kein TV Geschäftsführer, kein Konkurrent steht Ihm im Weg. Kanal Telemedial ist Gesellschafter, Produzent, Moderator, Dienstleister und Medium in einem.

Vom Telefonsexanbieter zum vollkommenen, integriertem, telemedialem Geschäftsmodell im TV, vereint in einer Person – das gilt es erstmal nachzumachen. Selbst Kachelmann braucht noch die ARD!

Anbei eine Kostprobe:

Dienstag, 25. März 2008

Spartenreport: heute - Unterm Hammer

It´s Tool Time – oder kuck mal, wer da hämmert 24/7! Deutschlands erster Heimwerker-Kanal öffnet seine virtuellen Baumarkt-Pforten. Lange geplant, jetzt gibt’s erstmal Testbetrieb. Wie im echten Leben dauert die Baustelle oftmals länger, als geplant.

Namenswechsel, Konzeptwechsel und Verzögerungen bei der Finanzierung verschieben den Start. Aber dafür hoffen wir auf ein tolles neues Angebot im digitalen Spartenwald. TV im Baumarktformat, da empfehlen wir knackige Werbekampagnen, damit die potentiellen Zuschauer den Sender nicht mit Teleshopping verwechseln.

Zum Beispiel: Uli Hoeneß wird als Protagonist auf den Dachgepäckträger eines Autos geschnallt durch die Pflegewaschstrasse gefahren. Bekleidet mit einem Arbeitsanzug in XXHome Design – und spuckt dabei die neue Botschaft von XXHome aus: „Do it yourself ist gestern, XXHome zeigt Dir, um was es sich dreht“.

Wir freuen uns auf jeden Fall auf schlagkräftige Unterhaltung und hoffen auf einen guten Start.

Dienstag, 18. März 2008

Digitale Bücherverbrennung


Das war ein kurzes Schauspiel für Deutschlands ersten Literaturkanal. Schicksal oder ein Zeichen dafür, daß qualitative Unterhaltung in unserer Medienwelt nichts zu suchen hat?

Keines von Allem. Wie immer war der Kampf um die Verbreitung im Kabel Ausschlag gebend. Wenn die Zusage des größten Kabelnetzbetreibers ausfällt, dann wird es schwer. Keine KDG - keine Erlöse - kein Investor.

Warum hat die KDG abgesagt - das ist wie immer unklar. Klar ist hingegen, daß die Entscheidungskriterien nicht klar sind.

Wir wünschen lettra viel Glück bei der Suche nach einem Investor - einer muss ja die Qualitätsfahne hochhalten.


Und noch ein Nachtrag - die Berliner Förderbanken hatten zumindest kein Herz für Bücher.

Donnerstag, 13. März 2008

RTLShop: Freiwald wird Freiwild

Jetzt geht´s los beim RTLShop: Axel Freiwald wird erstes prominentes Opfer. Die nicht mehr ganz so neue Führungsriege rund um Hege Hofer-Kittelsen und dem bärigen Programm-Mann Matthias Preuss machen den Axel zum Freiwild.

Gerade das Verhältnis zwischen Preuss und Freiwild dürfte spannend gewesen sein. Wenn so zwei TV Urgesteine aufeinander trefffen, gewinnt zumeinst derjenige, der besser Boxen kann. Das war dann zweifelsohne Matthias Preuss. Ob dieser in seiner manchmal sehr groben Art den Feingeistern beim OTTO Versand passen wird? Man wird sehen.

Preuss turtelt vorsichtshalber nebenher mit seinem alten Wegefährten Katzenmeier bei sonnenklar tv.

Dienstag, 11. März 2008

Der Plan D: Kirch und die DFL

Jetzt ist es passiert - die alles umfassende Krake in Form des Bundeskartellamts nimmt sich nunmehr dem Thema DFL und zentrale Vermarktung durch die Agentur Sirius an. Es war zu erwarten, daß das alte-neue Team nicht so einfach ungeschoren davonkommen wird. Offen bleibt jedoch, ob die Beteiligten, Sender, Vereine, DFL, Werbetreibende und Produzenten, letztendlich nicht alle verlieren werden, wenn sich das Verfahren in die Länge zieht.

Und das wird es sicherlich, denn wo ein Richter, da immer ein Kläger. Und dieser betreibt das Einsagen nach Bonn sicherlich nicht ohne Eigeninteresse. Kandidaten hierfür gibt es auf jeden Fall genug.

Man kann annehmen, daß sich die Verantwortlichen um Herrn Kirch und Sirius sicherlich mit diesem Szenario auseinander gesetzt haben. Kaum vorstellbar - wer die Beteiligten kennt - das hier kein Plan B in der Schublade liegt. Denn auch unter den Vereinen gibt es unterschiedliche Meinungen bezüglich der inhaltlichen und ökonomischen Sinnhaftigkeit des Geschäfts. Dagegen sind zumeist die, die alleine nicht sowieso keine Chance auf höhere Erlöse hätten.

Diese Chance hat kurzfristig aus unserer Sicht nur ein deutscher Verein, genauer gesagt der FC Bayern München.

Dieter Hoeneß gibt auf jeden Fall schon mal vorzeitig seinen Abschied als Manager und Vorstandsmitglied des Vereins bekannt. Also Plan D?

Freitag, 7. März 2008

Schwergewicht zurück in der Arena

Voyage TV findet einen kapitalen Käufer: Mina J. Schachter-Radig erwirbt den insolventen Sender Voyage TV. Frau Schachter-Radig ist nicht neu im Geschäft und hat Erfahrung mit Transaktionsfernsehen - zumindest beim schnellen Aufbau und der Abwicklung.

Arena TV startete 2005 und überlebte gerade einmal Jahr. Was als Angriff auf 1-2-3.TV gedacht war, nahm sein Ende beim Insolvenzverwalter. An dem Namen haftet übrigens kein Glück- Auch das gleichnamige Fußballprodukt - man hat den Namen nach anfänglichen Streitereien übernommen - war nicht von Erfolg gekürt.

Bei Voyage TV kommt Frau Schachter-Radig gerade richtig. Da dieser Sender noch nie erfolgreich und profitabel betrieben wurde, gibt es wenig Möglichkeiten es noch schlechter zu machen. Auch kleine Schritte können so zur Erfolgsgeschichte werden. Wir warten gespannt ab. CyberOtt wünscht viel Glück bei der Rückkehr in die Arena.

Montag, 3. März 2008

Was wird eigentlich mit: NEUNLIVE

Kartellstrafen, sinkende Werbeeinnahmen, schleppender Verkauf der ProSiebenSat1 Produktion und dann noch NeunLive. Das Konzept Call sollte eigentlich zum Retter in schlechten Zeiten werden und Ausgleich im schwankenden Werbemarkt werden. Für über 200 Mio Euro erstanden, liefert NeunLive seit diesem Zeitpunkt jährlich sinkende Zahlen. An ein Durchstarten ist zurzeit nicht zu denken.

Zu hoch ist die Angst, den Rest des profitablen Call Geschäfts durch Umprogrammierung oder neue Konzepte zu gefährden. Damit ist aber keinem geholfen. Während das Call Geschäft mit sehenden Augen untergeht und man sich an den Mast des sinkenden Schiffs klammert, wird nur sehr zaghaft in die Umpositionierung investiert. Am Ende hat man einen Call Sender mit "0" Reichweite, der keine Calls mehr macht.

Also was tun: Vielleicht sollte man sich von dem Sender und dem Konzept trennen? Wer weiß ob NEUNLIVE am Ende des Jahres noch in den Händen der Senderfamilie ist.

Freitag, 29. Februar 2008

CyberOtt(o)

Gehen wir mal ein wenig logisch an das Thema RTL Shop heran:

These: Es ist schick und modern, sich als verstaubtes Versandhandelsunternehmen einen TV Sender zuzulegen.

So geschehen mit HSE24 - Arcandor ist jetzt der Herr im Haus. Wer ist der größte Rivale im Versandhandelsgeschäft? Richtig: der OTTO-Versand! Und was braucht demnach der OTTO-Versand - einen TV Sender braucht er - folgen wir der These.

Also schließen wir mal daraus, dass OTTO den RTL Shop kaufen wird und machen gleich mal ein Gerücht daraus - oder ist es wahr? Bleiben Sie dran bei CyberOtt(o)!

Donnerstag, 28. Februar 2008

Quo Vadis RTL Shop

Seit letzter Woche ist es bekannt - RTL trennt sich von seinem nie profitabel gewesenen Teleshopping Geschäft. Als Letzter nach HSE24 und QVC in den Markt gekommen, konnte der RTL Shop sich nie gegen die Marktführer behaupten. Das Personalkarussell drehte zuletzt Hege Hofer - in der Vergangenheit Einkaufsvorstand des Senders HSE24 - und Matthias Preuss - Programm Chef von HSE24 zu RTL Shop.

Gebracht hat's anscheinend nichts, sonst würde man nicht verkaufen - aber an wen?

Das Handelsblatt schreibt "an ein Unternehmen, daß erst seit kurzem im Teleshoppinggeschäft tätig ist". Das bringt uns auf Herrn Scheve. Herr Scheve war zuvor Chef von RTL Shop und steht jetzt der SILAG Media AG vor. Die SILAG Media AG ist erst seit kurzem im Teleshopping tätig. Und (A=B=C) - wir haben einen mutmaßlichen Kaufkandidaten. CyberOtt wird den Prozess auf jeden Fall verfolgen.

Mittwoch, 27. Februar 2008

Nachruf: www.kress.de

kress geht nach England

cyberott trauert um das letzte unabhängige, fundierte und freie Organ sowie Sprachrohr der Medienbranche. kress report und kress.de hat viele, viele Menschen unserer Branche über Jahre hinweg begleitet, mal positiv, mal negativ, aber immer offen und nah an den Fakten.

haymarket - inhabergeführt oder nicht - ist ein großer Verlag mit großen Produkten und grossen Absichten - und er kommt aus England.

Der kress aber hat(te) seinen Charme gerade durch den lokalen deutschen Fokus und den ungewöhnlichen neutralen Standort. Jetzt geben Engländer den Ton an, auch wenn ein deutscher Objektleiter das wirtschaftliche Regiment führt.

Hoffen wir, dass in Zukunft nicht politisch und wirtschaftlich geprägte Interessen die Berichterstattung des kress beeinflussen werden.

Die gute, alte Zeit in Heidelberg ist auf jeden Fall vorbei

Das Vierte unverkäuflich?

Gerade noch läuft die Meldung über den Ticker: Trautmannsdorf kauft Das Vierte. Nachdem er in einem wachen Moment sich den Kaufpreis vor Augen gehalten hat (mit 12 Mio. Euro ziemlich viel für einen erfolglosen Konservenkanal) hat er sich es wohl noch einmal überlegt. Vielleicht verträgt sich aber auch die Beteiligung von Herrn T. mit dem Einfluss auf die Belegungsplanung von KabelDeutschland nicht. Ohne Herrn T. macht Herr Landgraf ja bekanntlich nichts.

Oder hatte Burda hier einen Strich durch die Rechnung gemacht?

Andere Quellen behaupten, dass findige Medienmacher einen Sportkanal aus dem Vierten zaubern wollen. Sicherlich eine Gute Idee, Gold Silber und Bronze gehen heute schon an die Öffentlich Rechtlichen, das DSF und Eurosport.

Was wird jetzt aus dem einzigen Erfolgsprojekt des Herrn Winter? Wir sind gespannt und bleiben weiter dran. Bis dahin freuen wir weiter auf den wunderbaren Themenabend sonntags mit Roger Moore.

Samstag, 12. Januar 2008

Das analoge Kleinsendersterben

HEUTE: Voyage TV

Wir beginnen heute die Serie "Das analoge Kleinsendersterben" mit Voyage TV, einem Reisesender mit turbulenter Vergangenheit. In unregelmässigen - denn den Tod kann man schlecht voraus sehen - widmen wir uns Sendern der analogen Vergangenheit.

Haben Sie schon einmal eine einsame Bucht in der türkischen Ägäis angesegelt - nein? Dort werden Sie feststellen, dass neben einem kleinen Süpermarkt immer ein zweiter Süpermarkt direkt nebenan steht. Kunden: 3 Segelboote und 5 Einheimische am Tag.

Was sagt uns das? Was einmal geht, geht auch zweimal - oder auch nicht.

Genauso verhält es sich mit Deutschlands Teleshopping- und Reisesendern. Als Anfang des Jahrtausends sonnenklar TV seine bis heute defizitären Tore öffnete, hatte man im Norden Deutschlands Angst um das angestammte Reisegeschäft. Als Schlussfolgerung musste - richtig - ein eigener Reisesender her.

So entstand unter derfüllhornverdächter Hilfe der Landesregierung Niedersachsen - es geht schliesslich um Arbeitsplätze und den Ruf des Kanzlers - der besagte 2. Süpermarkt: TV Travel Shop. TUI - hinreichend unerfahren in Sachen TV - nimmt sich wechselnde JV Partner zur Hilfe, die alle mit roten Denkzetteln wieder abgezogen sind.

Endgültige Heilung verspricht ein Mann aus der neuen Welt - Mr. McNabb - der sich dem maroden Konzept mit neuen Ideen, Kapital und persönlichem Einsatz in Hannover (allein hier hätte man schon skeptisch werden sollen) annimmt.

Voyage TV ist geboren und ruht jetzt endgültig in Frieden. Der Insolvenzverwalter hat kurz vor dem Jahreswechsel das Kommando übernommen. Mr. McNabb hat für sich festgestellt, das Grünkohl und Pinkel, Curry-Wurst und das feuchte Klima auf Dauer nichts für die Zukunft seiner Familie ist. Hat er doch immer mehr seinen indischen Dienstleistern, denn Arbeitskräften aus der alten Welt vertraut.

Nun lauern die üblichen analogen Resteverwerter auf den Fortgang des Verfahrens. Was wird bleiben?

Telefonsex + Astro TV 24 Stunden, Reisen und Russen, Discount TV und Call TV. Man wird sehen, doch eins ist klar: einen 2. Süpermarkt wird es nicht mehr geben. Nach der Insolvenz von VECTOR, einem Infomercialanbieter, ist eine Menge Airtime im deutschen Markt frei.

Whats up next? RTL Shop, Das Vierte oder gar NeunLive? Warten wir es ab!

Freitag, 11. Januar 2008

Neu: CyberOtt startet Mediengossip

Was eine Woche - die erste des Jahres.

Rückkehr von Ruppert Murdoch ins PayTV Geschäft, langgedienter Finanzvostand von ProSiebenSat1 wirft das Handtuch vor den Heuschrecken und Peter Christmann wird von der Staatsanwaltschaft abgeführt.

Mediendeutschland ist im Jahr 2008 angekommen und Cyberott startet den Mediengossip, Deutschlands Blog rund um Fakten und Internas der Medianbranche. Top aktuell und immer einen Schritt unter der Oberfläche des Scheinbaren.

Lesen Sie Mutmassungen, Verschwörungstheorien, mögliche Entwicklungen gepaart mit Tatsachen, Gerüchten, alles natürlich immer gewürzt mit einem Fünkchen Wahrheit.

Der Mediengossip hat selbstverständlich für Informationen, Kommentare, Theorien und Gerüchte immer ein offenes Ohr - also ran an die Tasten.

Viel Spass bei der Lektüre und mitkonstruieren wünscht Ihnen Cyberott