Dienstag, 15. April 2008

Pirat gegen Piraten?



Stellen Sie sich mal folgendes vor:

Am Anfang war BetaCrypt, ein wahrer Freifahrschein für Freunde des Schwarzsehens. Und Rupert - dem haben die Schwarzseher das Geld weggenommen. Denn die Lizenzen für Betacrypt waren fällig, ob zahlender Kunde oder nicht. Und diese Lizenzgebühr lief nicht in die Kasse von Rupert, sondern von Leo.

Dann war Rupert weg und Leo auch und es kommt die neue Welt von Nagravision. Was am Anfang gut funktioniert hat, wurde im letzten Jahr wiederum zum Piratenproblem von Premiere.

Jetzt verhandelt man in Amerika den Fall NDS gegen Nagravision, bezahlte Häcker sollen für Rupert das System geknackt haben.

Und jetzt dreht Rupert den Piratenspieß um: Sperrminorität bei Premiere (zumindest bald), Nagravision raus, NDS rein. Und NDS gehört zum Imperium von Herrn Murdoch. Wie ein Pirat entert der alte Mann den deutschen Markt, um mit eigenen Waffen gegen die Piraterie zu kämpfen - natürlich nicht uneigennützig. Stimmen die Abos nicht, kommen wenigstens Lizenzgebühren - wo er das wohl gelernt hat?

Dienstag, 8. April 2008

Deutsche Pay-Free-TV Premiere auf Cyberott


Cyberott enthüllt das neue Konzern-Logo von PremiereSat1

Während die Presse noch kontrovers über den Vorstoß von Konzernchef Michael Börnicke diskutiert, sind wir schon einen Schritt weiter. Aus Mitarbeiterkreisen von Premiere wurde uns eine Präsentationsvorlage zugespielt.

Die Vorlage enthält das hier abgebildete Logo, welches die Grundlage für das neue Gesicht des Konzerns sein könnte. Vermutlich handelt es sich aber nur um eine frühe Version, die zur Kennzeichnung der internen Arbeitspapiere dienen könnte.

Auf jeden Fall zeigt dies, dass die öffentliche Ankündigung mehr als nur eine fixe Idee ist. Über den Inhalt der Papiere ist uns nichts bekannt.

Montag, 7. April 2008

Spartenreport: OutPro ist draussen

Und das nächste aus - zu wenig Profis für einen Kanal. OutPro verlässt das digitale Basislager vor Erreichen des Spartengipfels.

Wie bei lettra haben rund 60 Mitarbeiter das Premium-Programm für Outdoor-Aktivitäten produziert. Aber die Rechnung ging auch hier nicht auf, und das nach nur 3 Monaten.

Was sind die Ursachen? Aus unserer Sicht 2 Komponenten:

Die Macher der Spartenangebote planen mit Mitarbeiterstäben, die selbst Sender mit analogen Reichweiten, wie zum Beispiel Tele zum Start nicht hatten. In Verbindung mit den hohen Verbreitungskosten, die im Verhältnis zur kapitalisierbaren Reichweite in keinem Verhältnis stehen, kann eigentlich kein Geschäftsmodell aufgehen.

Das werden die Herren sicherlich gerechnet und den Investoren mitgeteilt haben: Hier ist nicht mit kurzfristigen Erfolg zu rechnen! Anscheinend nicht laut genug, sonst würde man nicht kurzfristig handeln und gleich nach 3 Monaten die Finanzierung einstellen.

Kurzfristig in diesem Geschäft heißt 1 - 3 Jahre liebe Investoren. Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut.

Donnerstag, 3. April 2008

Spartenreport: Nachruf auf lettra

Noch einmal zum geniessen - Bücher zum Anschauen!



Es war ein Versuch, den Buchstaben und Büchern das bewegte Laufen zu lehren. Nicht in der gewohnten Form als Spiel- oder Fernsehfilm, sondern in einem Angebot der anderen Art. Nicht lesen, nicht hören, sondern über Bücher sprechen. Was im literarischen Quartett für eine überalterte Zielgruppe funktioniert hat, wollte Lettra für eine breite Zielgruppe in neuer Form präsentieren: Bücher und Autoren zum anfassen.

Gibt es zu wenig Leser in Deutschland? – Nein
Gibt es zu wenig Kulturinteressierte in Deutschland? – Nein
Gibt es keinen Markt für Bücher? – Nein

Was ist war dann das Problem? Aus unserer Sicht mangelndes Vertrauen von Kapital, öffentlicher Hand und Verbreitungs-Managern in die Kraft des geschriebenen Wortes. Eine, wie wir meinen, sehr kurzsichtige Betrachtungsweise.

Gerade die Öffentliche Hand sollte ein Interesse daran haben, dass Medienvielfalt nicht nur Erotik, Telefonspiele und massentaugliche Programme bedeutet. Hier klaffen Anspruch der Landesmedienanstalten und förderungswürdige Realität weit auseinander. Aber der geförderte Arbeitnehmer in Berlin ist wohl eher für den seichten Medien-Konsum geeignet.

Was die Investoren angeht, so ist Kultur in den Kreisen der Fonds und VCs eher ein Mittel zur Gewissenreinigung und Kundengewinnung – also Zuschussgeschäft.

Und die Kabelnetze – Musik ist dort anscheinend Kultur genug.

Also ist wohl kein Platz für ein kulturelles Zuschussgeschäft, dass gehobene Vielfalt bietet, die anscheinend keiner will?

Es ist Platz und wir bewundern den Mut – der Fall lettra hat Offen gelegt, wie es um die Wertschätzung der Medienkultur steht: Niveau sollen die kassieren, Rundfunkgebühren kassieren – dass muss doch wohl reichen!

Mittwoch, 2. April 2008

Nachtrag: Dont mess wid da Jesus

Eben noch gelobt - jetzt ist eine Rüge fällig. Bei allem spirituellen Rinderwahnsinn, den wir alle lustig finden - bei Engeln hört es auf! Aber aus Sicht der österreichischen Behörden weniger wegen der Engel, als wegen des kreativen Vorschlags. Wollte Horni doch die Schulmedizin durch Engelenergien ersetzen. Zu viel für die ansonsten freizügigen Austro-Medienwächter.

Dont mess wid da austrian Jesus ist hier der Tip - sonscht ische weg de Lizenz!